Projekttitel: Bewertung des ottomotorischen E-Fuels „DMC+“ für den Einsatz im Langstrecken-Lkw mit einer optimierten Auslegung von Verbrennung, Abgasnachbehandlung und Schalldämpfung durch Nutzung von Methoden der künstlichen Intelligenz
Ansprechpartner IFS:
Lehrstuhl Fahrzeugantriebssysteme
Sasa Milojevic, M.Sc.
Projektbeschreibung:
Trotz großer Bemühungen und Fortschritte bei der Elektrifizierung von LKWs im Verteilerverkehr bleibt der rein batterie-elektrische Betrieb von Fernstrecken-Lkws aus aktueller technologischer und betriebswirtschaftlicher Sicht zumindest fragwürdig. Neben der geringeren effektiven Nutzlast und Reichweite, spricht vor allem die absehbar nicht ausreichend ausgebaute Ladeinfrastruktur gegen die breite Einführung von rein batterie-elektrischen Langstrecken-Lkws. Als mögliche Alternative bietet sich der Einsatz von strombasierten Kraftstoffen (E-Fuels) an, die durch eine regenerative Stromgewinnung annähernd CO2 neutral hergestellt und in modifizierten Verbrennungsmotoren verwendet werden können. Wird diese vorteilhafte Umweltbilanz bei zukünftigen gesetzlichen Vorgaben positiv berücksichtigt, rückt die CO2 Emission ganzheitlich betrachtet als Entwicklungsschwerpunkt in den Hintergrund. So wird die Frage nach dem Antriebskonzept zunehmend auch von den Herstellungskosten des Energieträgers geprägt. Im Rahmen ottomotorischer Brennverfahren bietet deshalb der synthetische Ersatzkraftstoff DMC+ aufgrund seiner günstigen Herstellung eine mögliche Alternative zu dem bereits bekannten Kraftstoff OME.
Um dieses im Raum stehende Potential bewerten zu können, wird in der vorliegenden Forschungsarbeit ein Motorkonzept erarbeitet, welches das Optimum für die Verwendung von DMC+ darstellt. Hierzu gehört neben der Optimierung des eigentlichen Motors auch eine Betrachtung des Gesamtsystems, einschließlich der Abgasnachbehandlung mit Berücksichtigung von Schadstoffemissionen und des Systemverhaltens im Fahrbetrieb. Eine effiziente Auslegungs- und Optimierungsstrategie auch in Hinblick auf die Modellgestaltung und –entwicklung wird dabei durch die Verwendung von Methoden der künstlichen Intelligenz unterstützt und gegebenenfalls ersetzt. Deren Einsatz ist für dieses Vorhaben ebenfalls zugänglich zu machen und zu bewerten.
Kernziele des Vorhabens: Erarbeitung eines Motorkonzepts für den Betrieb mit dem synthetischen Ersatzkraftstoff DMC+.
Fördermittelgeber: Friedrich und Elisabeth Boysen-Stiftung